| | hallo chris,
uuppppphssss: doch nicht etwa theobroma cacao?? wenn ja: wunder gibt es immer wieder!
ist ein etwas schwieriges und kompliziertes thema. theobroma halte ich in einer speziellen pflanzenvitrine, mit hoher luftfeuchtigkeit und natürlich ausrechend wärme. ich habe im letztem jahr samen davon über einen internetkontakt bekommen und habe sie bis heute zu einer ziemlich schnellwachsenden pflanze heranziehen können, die schon einen verholzten stamm aufweist. natürlich habe ich mehr darüber erfahren können: wir haben hier in berlin einen sehr alten und auch gut ausgestatteten botanischen garten, mit einem museum, daß eine sehr breit angelegte sammlung von pflanzen, pflanzenteilen und dergleichen besitzt und auch auf andere sammlungen zugreift. das problem mit theobroma ist, daß die pflanze eine sehr alte kulturpflanze ist, sehr aus- führlich untersucht und beschrieben wurde- daß man aber nur sehr wenig über den anbau der pflanze selbst herausfinden kann.
was ich weiß: sterkuliengewächs, 10-18 meter hoher baum, immergrün blätter etwas komisch: neue sind rötlich, verlieren diesen farbton und sind teilweise sehr lang, lanzettlich am besten gedeiht theobroma bei mir in schattigen lagen- also nicht vollsonnig! ich habe sowieso ausschließlich kunstlicht- aber halt sehr effektives, helles, naturnahes. boden: ich benutze mineralische böden, weil eine hohe luftfeuchtigkeit bei organischen komposterden ein unglaubliches gegammel hervorruft, mit schimmelpilzen und vielem mehr. meine zusammensetzung ist eine eigene mischung- aber sie dürfte der zusammensetzung von anzuchterden im handel sehr nahe kommen. (ton, sand, wenig torf) bei mir regnet es dreimal am tag- durch sprühdüsen, die das wasser sehr fein vernebeln. der letzte regenguß enthält abends zugesetzte blattdüngemittel aus einzelkonzentraten, die ich mir bedarfsgerecht auf den pflanzentyphus selbst abstimme. die lösung, über direkt verwertbare blattdünger verhindert bei mir eine mineralstoffanreicherung im boden, was ja bekanntlich früher oder später zu ganz erheblichen problemen führen kann. derzeit sind meine theobroma gut 52 cm hoch und ich denke, daß ich bald mal einen rückschnitt versuche, um die pflanzen kleiner, buschiger zu halten, da ich mit dem vorhandenen platz noch eine weile auskommen muß, bis der umzug und ein neubau für die vitrine anzugehen ist.
zum wasser: ich verwende ein umlaufsystem, das überschüssiges wasser in einem kreislauf immer wieder verwendet. dazu wird es gereinigt, entkeimt und mit frischwasser gemischt oder aufgefüllt. es ist kalkfrei und würde zierfische wirklich begeistern, da die technik von einem alten aquarium stammt, zweckentfremdet wurde. da Du sicherlich nicht solch einen aufwand betreibst- reicht wahrscheinlich auch die fensterbank oder ein anderer heller, zugfreier standort und häufiges besprühen mit kalkfreiem wasser. zur not geht auch abgestandenes wasser oder halt, wie ich es oftmals empfehle: ein selbst gefiltertes wasser durch eine torf-, kies-, sandlagen-filterflasche (eine alte pet-flasche) laufen zu lassen.
bist Du erst beim keimen: sie mögen es warm- so zwischen 21-23 grad und das konstant, ohne größere schwwankungen. während der keimung muß der samen immer feucht gehalten werden, darf nie aus- trocknen. am besten nimmt man ein sterilisiertes deckelglas, füllt sterilisierte anzuchterde ein und setzt die samen leicht eingedrückt in das substrat. dann übersiebt man es mit anzuchterde und verschließt das deckelglas über wasserdampf mit einem gummi. gut eignen sich einweckgläser. die feuchtigkeit innerhalb der glases sollte nicht zu hoch ausfallen! faustregel: wenn die anzuchterde krümelig ist, auch bei zu einer faust zusammengepressten hand- nach dem öffnen der faust wieder auseinanderfällt, nicht zusammenpappt- dann ist es optimal!
in den deckelglas hat der samen- oder die samen genug feuchtigkeit für die keimung- kann aber nicht austrocknen, solange das deckelglas geschlossen bleibt! zeigt sich das erste grün- so muß man vorsichtig den deckel entfernen und eine höher aufbauende schutzhaube darüber stülpen. dehr gut eignen sich dazu die bekannten pepsi-pet-flaschen mit zwei liter inhalt: also keine pfandflaschen! man schneidet die flasche oben unterhalb der wulst, an dem meist das etikett beginnt ringförmig ab- und benutzt den so entstandenen offenen boden als haube für die setzlinge. gut gereinigt und sterilisiert, natürlich- denn die hygene am anzuchtort ist etwas sehr wichtiges, lebenswichtiges für die kleinen pflanzen! bei kleinen pflanzen benutze ich in der ersten phase den abgeschnittenen oberen teil der pet-flasche, mit dem charakteristischen blauen schraubverschluß (der bleibt drauf!). ist die pflanze größer, wächst- dann kommt der hohe, untere pet-flaschenteil ümgedreht darüber und hält so eine weile die pflanze in einem guten, ausgewogenen mikrokleimklima!
beachten: die gießerei mit einer schutzhaube, wie die die umfunktionierte pet-flasche- die bedeutet, daß man maßvoll gießen muß: sonst hat man schnell zu viel wasser in diesem geschaffenen kleinökösystem. und auch beachten: das wasser sollte entkeimt, desinfiziert werden- damit nicht so sehr viele belastungen auf die kleinen pflanzen einwirken. beim späteren akklimatisieren soll sie gesund und munter an die meist lebensfeindliche umwelt in unserem umfeld gewöhnt werden- da steht ihr eine menge schwieriges bevor!
die keimlinge sind in den ersten tagen und wochen etwas heikel und sollten wirklich unter täglicher beobachtung stehen. die idee mit der umfunktionierten pet-flasche erleichtert diese arbeit, da man die flasche zusammen mit den setzlingen problemlos überall hinstellen kann, wo die setzlinge gutes licht und ausreichend wärme bekommen!
so: hoffe mal, daß ich Dir ein wenig helfen konnte! und wenn Du an frische theobroma-samen kommst: ich bin dankbarer abnehmer für solche kleinen schätze..... wünsche Dir was schönes...... froggy |